Mit dem Traktormuseum öffnet ein neues Technik-Museum am Bodensee

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An Ostern hat das neue Traktormuseum am Bodensee seine Pforten geöffnet. Über mehrere Tage wurde die Eröffnung mit verschiedenen Teilnehmerkreisen durchgeführt. Zuerst wurde mit den Nachbarn und Anwohnern aus der Umgebung gefeiert und anschließend mit Vertretern aus der Politik und Verwaltung. Zuletzt haben wir am 06. April 2013 mit allen Traktorfreunden, Traktorfans und Traktorverrückten gefeiert. An diesen Tagen gab es u. a. auch Vorführungen im Innenhof. Herr Ludwig Streitberger war mit seinem Profigigant vor Ort. Ein 12er Lanz, der zwischen den Besuchern hin und her fuhr. Herr Jörg Müller hatte seinen bekannten Nachbau des Hart Parr Bootstrap aufgebaut. In den frühen Jahren setze der amerikanische Hersteller Hart Parr bei Ausstellungen dieses Holzgestell ein, in dem sich der Traktor durch ein, um die Räder gewickeltes Seil, selbst nach oben ziehen konnte. Eine gute Show einst in der Vergangenheit, um die Leistungsfähigkeit des Traktors zu zeigen, aber auch heutzutage eine gute Show für alle Traktorinteressierte.

Der größte Andrang war jedoch im Museum. Der Rundgang durch das Museum ist chronologisch aufgebaut und fängt bei den ersten Traktoren an, die überwiegend aus Amerika kommen und kurz nach der Jahrhundertwende gebaut wurden. Dort gibt es seltene Traktoren wie z. B. den Waterloo Boy, der Ursprung des John-Deere-Traktor-Imperiums. Zu bestaunen gibt es aber auch einen Prärietraktor, den Hart Parr 30/60 mit 38,6 Liter Hubraum aus zwei Zylindern. Ein ganz seltenes Exponat ist der Bergmann Versuchstraktor aus dem Jahre 1906 (Im selben Jahr wurde Bergmann in den Daimler Konzern integriert, das spätere Werk in Gaggenau). Viele Traktoren sind in ihrer originalen Patina erhalten und wirken in einem, mit altem Holz aufgebauten Ambiente sehr authentisch. Der weitere Weg führt vorbei an vielen Unikaten, wie z. B. das MWM-Motorpferd, einer der ersten Traktoren mit Dieselmotor oder an einer Stockraupe und vielen weiteren interessanten Traktoren der frühen Jahre. Schön sind für den Sammler die Darstellung eines Hanomag RL20 in restaurierter Ausführung und daneben ein Exemplar in seiner originalen Patina. An dieser Stelle wird sich jeder Besucher einmal überlegen, was ihm wohl besser gefällt. Mittig in der Ausstellung befindet sich ein Rondell mit der aktuellen Sonderausstellung über Glühkopfmotoren. Hier findet der Traktorprofi eine Vielzahl von seltenen Glühkopfexponaten wie z. B. Doyen aus Belgien, Gambino und ein ganz früher Landini aus Italien, dem Vierzon aus Frankreich, Imperial aus Australien, HSCS aus Ungarn und vieles mehr. Der Rundgang endet dann bei den Exponaten der 70er Jahre: Schlüter 2000 TVL, MF1200 mit Knicklenkung etc.

Ein Stockwerk höher gibt es die Themenausstellung Lanz. Die vielen Exponate lassen jedes Lanz-Spezialistenherz höher schlagen: Ein Mops, mehrere HL 12, ein Knicklenker, 15/30 mit jeglicher Art von Bereifung (Eisen, Gummi, Luft Zwilling), Große Eiler oder 10,3 Liter Holzvergaser, Lanzraupe usw.. Besonders begeistert hat alle Besucher die Aufmachung. Hier steht nicht Traktor neben Traktor, sondern das ganze Museum ist wie ein kleines Dorf, mit mehr als 10.000 Werkzeugen aller klassischen Werkstätten von alten Handwerken wie dem Küfer, dem Schmied, dem Schuhmacher, einer alten Schule, einem Spielwarenladen, einem Haushaltswarenladen usw., gestaltet. Dies alles mit dem Verbau von 50 LKW Altholz und sonstigen historischen Baumaterialien schafft im Museum ein ganz besonderes Flair. Dies macht das Museum aber auch interessant für die ganze Familie. Hier gibt es für jeden Besucher etwas zu sehen und zu erleben. Nicht zuletzt auch durch die vielen Instrumente und Geräte, die zum Spielen, Drehen oder Raten einladen.

Ganz besonders wichtig: Es gibt ein tolles Restaurant, in dem man ein Vesper oder ein ganzes Menü zu sich nehmen kann. Mit freundlichen Bedienungen im Stil einer alten Tenne.

Die Besucher waren von der Vielzahl der Ausstellungsstücke durchweg begeistert. Viele haben angekündigt, bald schon ein zweites Mal in das Museum zu kommen, da sie in ihrem Rundgang gar nicht alles aufnehmen konnten. In der verlängerten Osterwoche zur Eröffnung kamen insgesamt über 6.000 Besucher in das Museum. Ein toller Erfolg, der auch zeigt, dass es immer mehr Traktorbegeisterte gibt.

Text, weitere Informationen:
Traktormuseum Bodensee, Gebhardsweiler 1,
88690 Uhldingen-Mühlhofen
kontakt@traktormuseum.de
www.traktormuseum.de

Foto: Museum

Foto: Museum

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